Stärkung der ökonomischen Bildung
Die FDP Bayern stellt fest:
- Wirtschaftskenntnisse sind unerlässlich bei vielen Entscheidungen im alltäglichen und beruflichen Leben.
- Ökonomische Bildung bildet die Grundlage eines selbstbestimmten und verantwortungsbewussten Lebens der Bürgerinnen und Bürger und ermöglicht Teilhabe an der Gesellschaft. Dann wird deutlich: Erfolgreiches Wirtschaften bildet auch die existentielle Grundlage für den Wohlstand des Einzelnen und ist die Basis für gesellschaftlichen Wohlstand und soziale Sicherheit.
- Nur wenn die Legitimation und Funktionsweise der Wirtschaft und des Wirtschaftens verstanden und akzeptiert werden, können sich Bürgerinnen und Bürger als Verbraucher, Arbeitnehmer, Unternehmer und Mitglieder der
Gesellschaft selbstbestimmt, kompetent und aktiv in das Wirtschaftsleben einbringen. - Ökonomische Bildung dient dem Verständnis von Demokratie und sozialer Marktwirtschaft und bildet einen unverzichtbaren Teil der Allgemeinbildung in allen weiterführenden Schularten und in der Weiterbildung.
Die FDP fordert deshalb, die ökonomische Bildung auf Ebene der Schulen über folgende Maßnahmen weiter zu stärken:
- In Unterrichtsfächern, bei denen das Fach Wirtschaft nur kombiniert enthalten ist, muss eine hinreichende und vergleichbare Gewichtung der ökonomischen Inhalte sichergestellt sein. Inhalte der ökonomischen Bildung sollen auch vermehrt in fächerübergreifenden Projekten, bei schulischen Wettbewerben und beim Besuch von außerschulischen Lernorten zum Tragen kommen.
- Wirtschaftslehrkräfte an allen weiterführenden Schularten müssen fachwissenschaftlich und wirtschaftsdidaktisch qualifiziert sein. Dann können Sie auch fachübergreifend Koordinierungsfunktionen übernehmen.
- Die bereits bestehenden Netzwerke aus Schule, Wirtschaft und Wissenschaft sind weiter auszubauen und der Austausch auf allen Ebenen, bayernweit, regional und lokal ist durch den Freistaat sowohl finanziell als auch organisatorisch zu unterstützen. Die bereits eingeführten Standards in Sachen Neutralität und Qualität des Projekts Partnerschule Verbraucherbildung bzw. des umfassenderen Projekts Verbraucherbildung Bayern sind dabei mindestens beizubehalten.
- Schülerinnen und Schüler aller Schularten sollen während ihrer Schulzeit Bezüge zur Arbeitswelt erleben können und mit den Themen „unternehmerisches Denken“, „unternehmerische Selbstständigkeit“ sowie „Unternehmensgründung“ in Kontakt gekommen sein. Von besonderer Bedeutung sind hierbei Praktika für alle Jugendliche an allen weiterführenden Schularten, um Prozesse und Funktionsweisen der betrieblichen Wirklichkeit kennenzulernen. Basis dafür ist eine enge Verzahnung von Schule und den Unternehmen vor Ort. Ziel sollte es sein, eine kontinuierliche über die gesamte Schulzeit basierende Vernetzung von Schule und Wirtschaft zu erzeugen und zu halten. Ein gutes Beispiel für diese Zielrichtung stellt das bereits etablierte Netzwerk Schule-Wirtschaft dar, das Schul- und Wirtschaftsvertreter in der Region zusammenbringt und dabei unter anderem auch jährlich das bayernweite Berufswahl-Siegel an Schulen mit besonders guter Berufs- und Studienorientierung verleiht. Dieses Berufswahl-Siegel ist auf alle Regierungsbezirke auszuweiten. Unternehmen, Handel, Handwerk, Industrie und
Gewerbe können innerhalb oder außerhalb der Schulen anschaulich darstellen, was die Schule in verschiedenen Unterrichtsfächern und Fächerkombinationen vermittelt. Praxis und Theorie verschmelzen so zu anschaulichem und alltagsnahem Lernen.