Neue Chancen für Mieter und Eigentümer
Beschluss des Landesvorstands der Freien Demokraten Bayern vom 11.01.2015
Herausforderungen in Bayern
In Bayerns Metropolregionen München und Nürnberg, sowie in diversen Universitätsstädten wohnen immer mehr Menschen, was dort zu einer Verknappung von Wohnraum in bestimmten Teilmärkten führen kann. Dies wird durch weitere Zuzüge nach Bayern insgesamt als Trend verstärkt. Gleichzeitig ziehen mehr Bewohner aus dem ländlichen Raum in die Ballungsräume. Eine immer älter werdende Gesellschaft benötigt mehr Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und Wohnungen ohne Schwellen, um weiterhin möglichst selbstbestimmt leben zu können. Auch hinterlässt die Digitalisierung, Energiewende und zunehmende Mobilität ihre Spuren und Anpassungsnotwendigkeiten in der Landesentwicklung und Infrastrukturplanung. Nachhaltigkeit spielt gerade beim Energieverbrauch und in der Landesentwicklung eine immer größer werdende Rolle.
Unser 7-Punkte- Forderungen:
- Mehr Markt: Keine Einführung der Mietpreisbremse! Besser: Mehr Bauland ausweisen, beziehungsweise Anreize setzen, als Bauland ausgewiesene Grundstücke am Markt zur Verfügung zu stellen. Staatlichen und kommunalen Wohnungsbestand veräußern, schnellere Genehmigungsverfahren in BayBO einsetzen und Anreize setzen durch AfA für Mietwohnungsgeschossbau.
- Direkte Unterstützung: „Subjekt vor Objektförderung“, d.h. eine direkte finanzielle Unterstützung von einkommensschwachen Haushalten anstelle von Investitionen in Immobilienbeständen erhöht die Flexibilität von Staat und Kommunen. Darüber hinaus sollen die Kommunen ihren Wohnungsbesitz schrittweise veräußern, vorzugsweise an die Mieter.
- Nachhaltige Landesentwicklung: Mehr Mischnutzungsgebiete für flexible Nutzung ausweisen und privilegieren und „Gießkannen“- Prinzip in der Förderpolitik einstellen.
- Baukosten reduzieren: Die BayBO muss bezüglich ihrer Standards und Vorschriften überprüft und angepasst werden, um günstigere Baukosten zu ermöglichen. Die BayBO muss deutlich entschlackt und große Teile der Investitionshemmnisse wie die Stellplatzsatzung und Energieeinsparvorschriften müssen entrümpelt werden, um günstigere Baukosten zu ermöglichen.
- Bürokratie und Vorgaben abbauen: Vereinfachung und Fristverkürzungen bei Bauanträgen und Bebauungsplänen gerade für Nachverdichtung, Lückenschluss und Umwandlung zu Wohnzwecken, sowie den Energieeinsparvorgaben.
- Eigentum unterstützen und schützen: Eigentumsbildung muss durch den Entfall der Grunderwerbssteuer beim Erwerb der ersten Immobilie gestärkt werden, weil dadurch Schutz vor Altersarmut geschaffen wird und sich die Schere zwischen Arm und Reich schließt. Allgemein fordern wir eine Senkung der Grunderwerbssteuer.
- Sinnvoller Umgang mit Steuergeld: Bei staatlichen Bauvorhaben müssen Aufsichtsgremien und Controlling mit Fachkompetenz besetzt, vor Entscheidungen Kostentransparenz und Bürgerbeteiligung sowie ein mittelstandsfreundliches Vergaberecht durch kleinere Losgrößen sichergestellt werden.